Mon Sep 23 2024
Louisa aus Österreich war als Gastschülerin in Neuseeland.
Hallo! Ich bin Louisa aus Österreich. Ich habe ein Auslandssemester in Auckland, Neuseeland, verbracht. Und das war das Beste, was ich bis jetzt in meinem Leben gemacht habe. Ich konnte neue Kulturen, Lebensstile und Sprachen kennenlernen und habe unzählige neue Freunde gefunden.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie mein Abenteuer am 20. Januar bei winterlichen Temperaturen in Wien-Schwechat begann. Nach einem 25-stündigen Flug und zwei Zwischenstopps in Frankfurt und Singapur landete ich schliesslich am anderen Ende der Welt, in der Stadt Auckland in Neuseeland - 17.890 km entfernt!
Ich kam im Sommer an, denn abgesehen von der zwölfstündigen Zeitverschiebung sind auch die Jahreszeiten anders als in Europa. Die ersten paar Tage verbrachte ich auf dem STS Welcome Camp in Auckland, wo wir den Sky Tower und das Auckland War Memorial Museum besuchten. Danach reisten alle zu ihren Gastfamilien weiter und ich musste mich von meiner letzten österreichischen Freundin trennen.
Während meines Aufenthaltes habe ich bei zwei Gastfamilien gewohnt. Zunächst war ich bei einer Familie, die vor etwa 15 Jahren von Südafrika nach Neuseeland gezogen war und deren Wurzeln in Indien liegen. Meine zweite Gastfamilie bestand aus einer italienischen Gastmutter, meinem Māori-Gastvater und ihren beiden kleinen Söhnen Giacomo und Nikau. Ausserdem habe ich während meiner Zeit in Neuseeland mit drei anderen Austauschschülern zusammen gewohnt: Mika aus Japan, Touch aus Thailand und Isabel aus Norwegen.
Ich besuchte das Avondale College, eine der grössten High Schools in Neuseeland mit etwa 2.800 Schülern und einer sehr schönen schwarz-weissen Schuluniform. Es bietet ein breites Spektrum an Fächern und eine grosse Anzahl verschiedener Sportteams, Tanzgruppen, Chöre und anderer Aktivitäten. Zusätzlich zu den „normalen Fächern“ belegte ich auch Fächer wie Tanz, Gesundheit und Outdoor Education. Outdoor Education ist eine Besonderheit in Neuseeland. Sie umfasst Aktivitäten, die vom Klettern bis zum Tauchen reichen, und soll die Schüler auf Berufe im Tourismus vorbereiten. Es gab oft Feste, um verschiedene Kulturen kennenzulernen und zu feiern und Events wie den Talent Quest, bei dem sich die Schüler in der Mittagspause trafen.
Ein wichtiger Grund, warum ich Neuseeland (Aotearoa) als Programmland gewählt habe, ist mein Interesse an der einzigartigen Māori-Kultur. Der Einfluss und die Bedeutung, die die Māori-Kultur für das Land hat, zeigt sich in der Nationalhymne und den Strassenschildern, die in Englisch und Māori geschrieben sind. Aber auch in der Schule, durch die Māori-Ehrungen bei den Versammlungen, verschiedene „Māori“-Schulfächer und das Schulmotto „Kohia ngā Taikākā“. Der „Haka“, ein traditioneller Tanz, der auch bei Spielen der „All Blacks“, der Rugby-Nationalmannschaft, aufgeführt wird, ist weltweit bekannt und beliebt.
Natürlich hatte ich auch Zeit, die wunderschöne Flora und Fauna Neuseelands bei Wanderungen, Ausflügen und Strandbesuchen zu erkunden. Ein anderes Highlight waren die Drehorte der „Hobbit“- und „Herr der Ringe“-Filme.
Die Freundlichkeit der „Kiwis“ wird mir sicher im Herzen bleiben und ich bin viel selbständiger geworden. Ich werde diese Zeit nie vergessen und freue mich schon auf einen neuen Besuch in den Weihnachtsferien. Aber jetzt geniesse ich erst einmal meine Familie in Österreich und... Vollkornbrot!