Tue Mar 05 2024
Valentina aus der Schweiz war Austauschschülerin in Dänemark.
Im April 2018 machten meine Mutter und ich in den Osterferien einen Ausflug nach Kopenhagen. Ich hatte mich in dieses Land verliebt und am letzten Tag fasste ich endlich den Mut, ihr die grosse Frage zu stellen:
"Mama ... was wäre, wenn ich ein Austauschsemester machen würde?"
Sie reagierte überhaupt nicht, eine gefühlte Ewigkeit lang, aber in Wirklichkeit war es nur eine Minute, und dann sah sie mich an und antwortete mit ihrer eigenen Frage:
"Wo?"
"Hier?"
Und so war es dann auch. Acht Monate später sass ich im Flugzeug nach Dänemark, auf dem Weg zu meiner Gastfamilie. Statt in Kopenhagen fand ich mich in einem winzigen Dorf mit nur 500 Einwohnern wieder. Überraschenderweise gefiel mir das am Ende besser. So hatte ich mehr Gelegenheit, mich mit meiner Gastfamilie anzufreunden. Ich fing sogar an, jeden Montag mit meiner Gastmutter zum Tanzen zu gehen und holte gelegentlich meine Gastgeschwister von der Schule und vom Kindergarten ab. Es war auf jeden Fall eine einzigartige Erfahrung, vor allem, weil ich zu Hause ein Einzelkind bin. Jüngere Geschwister waren eine ganz neue Welt für mich, aber ich habe es genossen. Die Verbindung, die ich zu meiner Gastfamilie aufgebaut habe, war etwas Besonderes, und ich besuche sie seitdem jedes Jahr.
Fünf Jahre später kann ich sagen, dass diese Austauscherfahrung mein Leben verändert hat. Es war der Beginn von etwas Neuem. Ich denke, dass ich mich während des Austausches nicht so sehr verändert habe wie in der Zeit danach. Ich habe die Schule gewechselt und angefangen, mir meinen Kindheitstraum zu erfüllen – die ganze Welt zu bereisen.
Es hat sich gelohnt. Im Winter 2022 begab ich mich auf eine sechsmonatige Reise durch Südostasien und jetzt sitze ich gerade in einem Café mitten in Rio de Janeiro, wo ich seit zwei Monaten mein neuestes Abenteuer erlebe.
Das Austauschsemester war nicht nur eine kurze Episode in meinem Leben, sondern der Startschuss für ein ganz neues Kapitel voller Entdeckungen und Selbsterkenntnis.
Vielen Dank, STS!