Mon Nov 21 2022
Während all meine Freunde Anfang des Schuljahres in die Oberstufe gestartet sind, habe ich ein ganz anderes Abenteuer in Angriff genommen. Ich hatte mich für ein Auslandsjahr in Kanada entschieden. Bei einer super lieben Gastfamilie lebet, lies ich es mir ziemlich gut gehend.
Aber natürlich ging es nicht ganz ohne Schule, weswegen ich für 10 Monate die Duchtess Park Secondary School, in Prince George, British Columbia besuchte. Mein kanadischer Stundenplan sah dabei allerdings ein bisschen anders aus, als der Deutsche. Ich hatte zwei Semester mit je vier Fächern. Neben den eher typischen Fächern wie Englisch, Mathe, Gesellschaft und Sport belegte ich noch Kochen, Nähen, Töpfern und Filmkritik. Am Ende des Jahres durfte ich zum Prom, dem Abschlussball der 12 Klassen gehen und an der offiziellen Entlassungsfeier der 12 Klasse teilnehmen. Was für mich bedeutet, ich durfte, wie man es aus den amerikanischen Filmen kennt, ganz elegant meine Cape hochwerfen und war somit fertig mit der kanadischen High School.
Wenn ich grade mal nicht mit einer schulischen Aktivität beschäftigt war, war ich auf der Schlittschuhbahn zu finden. Denn dank der Unterstützung meiner Gastfamilie spielte ich im Ringette-Team der Stadt. Für alle die, die mit der Sportart Ringette nichts anzufangen wissen, es ist ähnlich wie Ice-Hockey, nur anders. Generell prägten die Wintersportarten meine Zeit in Kanada stark. Das mag zum einen daran liegen das von Oktober bis April Schnee lag, und Temperaturen um die -30°C normal waren, es könnte aber auch daran liegen das meine Gastfamilie sehr Wintersportbegeistert war. Rodeln, Langlauf, Abfahrtski, Schneewanderungen oder Snowmobile fahren gehörten zur Tagesordnung. Und mit Campen, Wandern, Wasserski, Boot und Quad fahren wurde mir auch im Sommer nicht langweilig. Aber nicht nur die Aktivitäten an sich waren schon ziemlich cool, die Natur in der ich sie ausführte war der absolute Hammer. So habe ich Elche und Bären zu Auge bekommen.
Ich habe nicht nur den kanadischen Lifestyle kennengelernt, zu dem auch Feste wie Thanksgiving gehören, wo es schon aus Prinzip viel zu viel essen gibt, sonder auch eine zweite Heimat gefunden. Obwohl es nicht immer nur rossig aussah, habe ich eine wunderschöne Zeit in Kanada verbracht, die ich meinen zwei Familien zu verdanken habe.
Jetzt wo ich wieder in Deutschland bin, kenne ich nicht nur den Unterschied zwischen „are you kidding me?“ und „are you killing me?“, merkwürdiger Weise hat sich mein Kälteempfinden ein kleinwenig geändert und ist somit etwas anders als das meiner Freunde.
Ich persönlich bin schon gespannt welche Abenteuer mich bei meinem Besuch, diesem Sommer, in BC erwarten. Auf jeden Fall ist die Vorfreude riesig alle meine Freunde und meine Familie nach zwei Jahren endlich wieder zu sehen.